Portrait Müller Flavio

24.09.2024

Zivildienst leisten im ZGSZ: cool und herausfordernd zugleich!

Was macht eigentlich ein Zivildienstleistender in unserem Zentrum? Flavio Müller, 21jährig, ist seit April bei uns tätig und wird seinen Zivildienst-Einsatz anfangs Oktober beenden. Er hat nach seinen Schuljahren eine Lehre als Automatiker absolviert, danach die Berufsmaturitätsschule BMS angehängt, und ist nun nach dem ersten halben Jahr als «Zivildienstler» an einer Regelschule im ZGSZ im Einsatz. Mit der Passerelle, die er im Anschluss absolvieren wird, hat er ein Studium in Veterinärmedizin angedacht.

Zivi als Handlanger? Aber nein!

Als Zivi wird man als Handlanger eingesetzt. Stimmst du dem zu? Es kommt ganz auf die Person an, für die Aufträge erfüllt werden. Es gibt Einsätze, die sich so anfühlen könnten. Aber dem ist hier nicht so. Zu Beginn wurde mir gesagt, ich solle mittei­len, wenn mir ein Arbeitseinsatz als nicht sinnvoll erscheint. Das musste ich noch nie; in Teamsitzungen sind wir im Austausch, da kann ich mich mitteilen.

Wie verbringst du hier deine Arbeitstage? Meine Arbeitstage sind sehr unterschiedlich ausgerichtet. Im Pflichtenheft des Zivildienstes stehen unsere Aufgaben drin. Hier im ZGSZ sind es 65% Betreuung der Kinder und der Rest ist dem Bereich Facility zugeordnet. Ich habe einen Einsatzplan, nach dem ich mich richte.

Was machst du am liebsten? Ich bin sehr gerne im öV-Training mit den Kindern unterwegs. Es ist spannend, wie verschie­den die Kinder reagieren. Man sieht aber bei allen, wie viel Freude es ihnen bereitet, den Weg mit dem öffentlichen Verkehr zu üben, und wie dies ihrem Selbstbewusstsein guttut.

Was ist dir wichtig hier im Zentrum? Verstehen und verstanden werden ist mir wichtig und wird im Zentrum gut umgesetzt. Dies wird gegenseitig gehandhabt – eine Wechselwirkung also. Wir haben hier die Mittel zur Ver­fügung. Zum Beispiel gehe ich in den Gebärdensprachkurs, der jeweils am Montagmorgen hier im Haus angeboten wird.

Wie gut kannst du die Gebärdensprache? Ich kann sie so gut, dass ich mit den Kindern in Alltagssituationen kommunizieren kann. Einige Kinder gebärden untereinander aber sehr schnell; am Mittagstisch habe ich kaum eine Chance, alles zu verstehen.

Was ist für dich im Zentrum die grösste Herausforderung? Die verschiedenen Einsatzbereiche. öV-Training, Schule, Ausflüge machen die Einsätze sehr interessant. Es ist aber immer wieder eine neue Umgebung und es sind immer andere He­rausforderungen, an die man sich flexibel anpassen muss. Verschiedene Ansprüche, viele individuelle Kinder machen den Einsatz anspruchsvoll, aber natürlich auch interessant.

Was hast du bis jetzt am intensivsten gelernt? Die Gebärdensprache!

Was wirst du nie vergessen, wenn du dich später einmal ans ZGSZ erinnerst? An die verschiedenen Gesichter, und wie gut sich der Betrieb für Zivildienstleistende einsetzt. Ich fühle mich sehr gut betreut, es ist für mich ja ein ganz neues Umfeld. Und was ich auch nie vergessen werde: Die Gebärde für «keine Ahnung» (lacht!).

«Ich werde die Gebärde "keine Ahnung" nie wieder vergessen!»

Portrait Flavio Müller

Flavio Müller
Zivildienstleistender