Alle kennen ihn nur als "Toto". Dabei wurde er auf den Namen Salvatore getauft. Der gebürtige Italiener Salvatore Cicala wird im Herbst 2025 pensioniert. 32 Jahre lang hat er sein Fachwissen und seine Schaffenskraft für das Zentrum für Gehör und Sprache eingesetzt.

21.05.2025
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Über 30 Jahre dem Zentrum treu geblieben
Für ein Spässchen ist er immer zu haben. Begegnet man ihm im Treppenhaus oder auf dem Areal, ist für gute Stimmung schon gesorgt. Salvatore, also Toto, ist als Handwerker in der Abteilung Technischer Dienst für den Gebäudeunterhalt zuständig. Zusammen mit seinen Arbeitskollegen und dem Lernenden sorgt er dafür, dass die Gebäude und Räumlichkeiten sauber gehalten werden, die Umgebung gepflegt wird und Geräte und Maschinen funktionstüchtig bleiben.
Toto ist seit Geburt gehörlos. 1964 trat er ins ZGSZ ein – damals hiess die Institution Kantonale Gehörlosenschule. Als kleiner Junge besuchte er erst den Kindergarten und danach die Jahre seiner gesamten Schulzeit in Klassen, in denen zu dieser Zeit alle Klassenstufen vertreten waren. Damals war die Gebärdensprache noch nicht als eigenständige Sprache akzeptiert. Toto musste die Lautsprache erlernen.
Auf Hörbeeinträchtigung sensibilisieren
Nach der Schulzeit konnte Toto in der Institution Appisberg in Männedorf eine Schreinerlehre absolvieren. «Nach der Lehre arbeitete ich einige Jahre in Schreinerbetrieben, in denen ich als einziger Gehörloser herausgefordert war», erzählt er. Die Kommunikation zwischen ihm und den anderen Mitarbeitenden sei nicht einfach gewesen und habe anfangs zu Missverständnissen geführt. Mit der Zeit habe sich das gelegt. Mit seinen Arbeitskollegen habe er immer einen guten Austausch gepflegt. 1993 kam Toto zurück ans Zentrum, nun ausgebildet und bereit, als gelernter Handwerker sein Können einzusetzen. «Hier am Zentrum spüre ich die Erfahrung mit Hörbeeinträchtigung», sagt Toto, «alle sind auf das Thema sensibilisiert und viele Mitarbeitende können gebärden.» Seine Stelle habe er nie wechseln wollen, es habe ihm immer gut gefallen. «Ich kann mir die Arbeiten hier selbst einteilen. So arbeite ich gerne.» Welche Aufgaben übernimmt er am liebsten? «Sich überlegen, was aus Schreinersicht neu angeschafft werden muss», sagt Toto. «Auch Reparaturen von Geräten und Inventar führe ich gerne aus.» Er möge den Wechsel von drinnen und draussen arbeiten. Welche Aufgabe mag er weniger? Toto lacht. «Die Toiletten reinigen!».
In die Gespräche miteinbeziehen
In all den Jahren, in denen Toto im Zentrum tätig war, hat sich im Laufe der Zeit viel verändert. Toto schaut zurück. «Früher wurden Informationen persönlich übermittelt, heute oft per Mail», sagt er. Auch Regeln, Zuständigkeiten und Strukturen hätten sich mit der Zeit verändert. Und er erinnert sich: «Damals übernahm ich in der Schule noch die Pausenaufsicht. Ich war gerne mit den Kindern und Jugendlichen zusammen.» Was können Hörende besser machen im Umgang mit Gehörlosen? Toto sagt dazu: «Gebärdensprache lernen ist sicher das Beste. Und hier im Zentrum schätze ich beim Zusammensitzen, wenn ich ins Gespräch miteinbezogen werde, in­dem nicht durcheinandergeredet wird – oder eben gebärdet wird. Sonst fühle ich mich ausgeschlossen.» Die Frage, wie er sich vom Arbeitsalltag erholt, beantwortet Toto so: «Ich schaue zu mir. Auch wenn es viel Arbeit gibt, sage ich mir: Morgen ist auch noch ein Tag.» Mit Velo fahren könne er sich auch gut erholen.
Schöne Zukunftsaussichten
Nach seiner Pensionierung will Toto mit seinem Wohnmobil nach Sizilien fahren zu dem Ort, an dem er geboren wurde und wo seine Familie noch immer lebt. Und wenn er zurück ist, wird er uns im Zentrum besuchen. Versprochen!
Lieber Toto, dein humorvolles Gemüt wird uns fehlen! Wir danken dir für alles und wünschen dir auf deinem weiteren Weg viel Schönes.
«Mit Velofahren kann ich mich gut erholen.»

Salvatore "Toto" CicalaHandwerker Technischer Dienst