Bild Hesenloo

27.05.2025

Rückblick Daniel Artmann

Der Begriff für unser Berichtsjahr lautet "gelassen". Und so versuche ich, gelassen auf das vergangene Jahr zurückzuschauen.

In die Zu­kunft schau­en

Gelassen?
Am Zentrum für Gehör und Sprache ist einiges los: Kinder rennen im Treppenhaus polternd die Stufen hinauf, im Korridor herrscht ein Gedränge, Schultaschen und Schuhe liegen am Boden, hinter der offenen Tür lachen Jugendliche. Ein Workshop findet im einen Sitzungszimmer statt, eine Besprechung im anderen; Teilnehmende treffen ein und fragen nach dem Raum. Projekte laufen parallel, Zu­sammenkünfte und Kurse finden statt. In der Klasse konzentriert sich eine Schülerin auf die Gebärden einer Kollegin, und es ent­wickelt sich eine lebhafte Diskussion. Aus dem Nebenraum dringt lauter Bass. Die Audiopädagogin trifft beim Hausbesuch das kleine Kind an, das heute lieber mit dem Plüschbären spielt, anstatt bei den Förderspielen mitzumachen.

Können wir bei all dieser Dynamik kontrolliert handeln? Gelassen bleiben? Ruhig durchatmen und klar denken?

Ein klarer Auftrag vom Kanton
Als selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Zürich ist der Auftrag des Zentrums für Gehör und Sprache in einem eigenen Gesetz niedergeschrieben. Da heisst es in §2ff: Das Zentrum be­zweckt die Bildung- und Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Hör- oder einer schweren Sprachbe­ein­trächtigung. Das Zentrum erfüllt diesen Zweck, indem es Leis­tungen in den Bereichen Beratung, Betreuung, Schulung und Therapie erbringt.

Auf den ersten Blick vermittelt dieser gesetzliche Auftrag für das ZGSZ Ruhe und Gelassenheit. In einer sich stets schneller verän­dernden Welt einen gesetzlich geregelten Auftrag zu haben: Ist doch perfekt. Könnte man meinen.

Aus Sicht des Direktors und der Geschäftsleitung schafft der gesetz­liche Rahmen aber auch nur genau das: einen stabilen Rahmen. Mit diesem können wir gelassen an die Veränderungen und Anpassun­gen herangehen, denen sich eine Institution wie die unsere in der heutigen Zeit laufend stellen muss.

In die Zukunft schauen
Wie erwähnt: Am Zentrum für Gehör und Sprache ist einiges los: An einem gross angelegten «Zukunftstag» hat sich die gesamte Belegschaft des ZGSZ intensiv damit auseinandergesetzt, was am ZGSZ gut läuft und wo wir noch Entwicklungspotentiale aufweisen. Es war beeindruckend, über 200 Mitarbeitende vor Ort zu erleben, die sich intensiv und konzentriert mit den Fragestellungen beschäf­tigt haben. Noch einmal vielen Dank dafür! Die wertvollen Inputs wurden anschliessend von der Geschäftsleitung und vom Zen­trums­rat weiter verdichtet zu unserer neuen Ambition (Strategie) ZGSZ 2028.

Ein grosses Dankeschön!
Zurzeit laufen parallel 5 Bau- und Instandstellungsprojekte für die Infrastruktur des ZGSZ. Die (Vor-)Freude auf diese baulichen Ergeb­nisse ist gross, zumal uns zum Beispiel im Bereich Wohnen gesetz­lich geforderte Mindestflächen fehlen. Die Herausforderun­gen, das Arbeitsvolumen und die Arbeitslast sind für alle Beteiligten beacht­lich. An dieser Stelle richte ich ein grosses Dankeschön an alle in­vol­vierten Stellen und an alle Mitarbeitenden in diesen Projekten. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern und Fachstellen sowie mit unseren internen Gremien lässt mich gelassen in die Zukunft blicken.

Ich schaue aber auch gelassen zurück. Trotz einiger hektischer Mo­mente, die es immer wieder gibt, überwiegt das positive Gefühl des Vertrauens und der Ruhe, dass wir gut unterwegs sind. Als wichtiger überregionaler Versorger ermöglichten wir im Berichts­jahr den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen mit einer Hör- und/oder schweren Spracherwerbsbeeinträchtigung erneut einen bedürfnisgerechten Zugang zu Bildung und förderten ihre Partizipa­tion in der Gesellschaft. Unsere ressourcenorientierte Haltung, das breite Angebotsportfolio und der hohe Stellenwert der Gebärden­sprache sind uns Ansporn und Herausforderung zugleich. Im Na­men der gesamten Geschäftsleitung danke ich allen Mitarbeitenden und unseren Anspruchsgruppen ganz herzlich! Nur gemeinsam können wir weiterhin so erfolgreich und gelassen unterwegs sein.

Unsere Beiträge im Jahresbericht zeigen dies auf. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der vielschichtigen und aussage­kräftigen Texte aus allen Bereichen.

«Ge­las­sen in die Zu­kunft; aber stets mit auf­merk­sa­mem Blick für die Be­dürf­nis­se un­se­rer Ziel­grup­pe!»

Portrait Artmann Daniel

Daniel Artmann
Direktor