Elvira Nicora Menzi und Lena mit Mutter

18.09.2024

Audiopädagogischer Dienst Frühförderung

Ihre langjährige Erfahrung als Audiopädagogin kann sie in ihrem vielseitigen Berufsalltag gekonnt einsetzen. Seit 20 Jahren darf das ZGSZ auf das Fachwissen von Elvira Nicora Menzi zählen.

"Flexibilität ist unser zweiter Vorname"

Wenn Elvira Nicora Menzi montags ihr Zuhause verlässt, ist sie ge­danklich bereits im Regelkindergarten, in dem sie als Audiopäda­gogin zuerst die Lehrperson beraten wird. Fragen zu den Hörge­räten, zur Platzierung des Kindes im Raum, zu den Herausfor­derungen im Zusammenhang mit der Schwerhörigkeit des Kindes wird sie fachlich bestens beantworten können. Später wird sie sich dem Kind zuwenden, fördert es im Hören und Sprechen, und da­nach werden auch andere Kinder des Kindergartens miteinbezogen und sozial und emotional unterstützt. Die Kontrolle der technischen Hilfsmittel wie Hörgeräte und FM-Anlagen gehören ebenso zu den Aufgaben der Audiopädagogin. Am späteren Vormittag klingelt Elvira Nicora Menzi an der Türe einer Familie mit einem hörbeein­trächtigten Kleinkind, das sie einzeln fördern und die Fragen der Mutter beantworten wird. «Bei der Erstberatung ist mir wichtig, dass die Eltern und das Kind mir vertrauen können,» sagt die Audiopädagogin. «Immer wieder mache ich mir ein Bild von den Vorstellungen und Erwartungen, die sie an mich haben», äussert sie und sagt auch: «Die grösste Herausforderung in meiner Arbeit ist, zu spüren, was die Familie braucht.» Sie müsse sich einfühlen kön­nen in jede Familienkonstellation. Auch die kleinsten Fortschritte sehe sie als Erfolg.

Eigene Erfahrungen einfliessen lassen
Selbst hörbeeinträchtigt, weiss Elvira Nicora Menzi um die Themen im Alltag. «Aus meinen persönlichen Erlebnissen als Hörbeeinträch­tigte kann ich vieles gut beurteilen und den Eltern bewusster mitge­ben.» Wie flexibel und individuell bereitet sich die Audiopädagogin auf die Besuche vor? «Flexibilität ist unser zweiter Vorname», sagt sie lachend, «keine Woche gleicht der anderen.» Sie hätten zwar Checklisten und festgelegte Abläufe zur Verfügung, doch hole sie die Eltern und Kinder bewusst dort ab, wo sie gebraucht werde. Auf die Frage, ob sie in ihrem Berufsalltag etwas verändern würde, wenn sie könnte, antwortet Elvira Nicora Menzi: «Mit den vielen neuen Fällen ergeben sich Mehrstunden, die von allen aufgefangen werden müssen. Ich wünschte mir, wir hätten etwas mehr Zeit zur Verfügung für die einzelnen Fälle.»

Nachmittags bereitet Elvira Nicora Menzi im Zentrum alles für die bilinguale Spielgruppe für die 2 - 4jährigen Kinder vor. In diesem Rahmen geht es um die Sprach- und Identitätsförderung. Kinder treffen auf andere Kinder mit einer Hörbeeinträchtigung. Gemeinsam wird gespielt, gebastelt und Geschichten erzählt.

Auf gutem Weg
Seit zwei Jahrzehnten ist Elvira Nicora Menzi schon für das Zentrum für Gehör und Sprache im Einsatz. Was wird ihr immer in Erinnerung bleiben? «Die vielen tollen Kinder und ihre Familien – und die gemeinsamen Erlebnisse.», sagt sie, ohne zu zögern. «Und zu sehen, dass sie alle auf gutem Weg sind,» fügt sie an.

Bild spielerisch fördern

Spielerisch fördern gelingt mit dem Vertrauen zur Audiopädagogin

Austausch mit Mutter

Während das Kind spielt, tauscht sich Elvira Nicora Menzi mit der Mutter aus

Blickkontakt Mutter Kind

Mit dem Blickkontakt zwischen Mutter und Kind kann die Mimik aufgenommen und in der Verständigung besser miteinbezogen werden

Kontrolle Hörgeräte

Hörgeräte kontrollieren - ganz selbstverständlich

«Wir su­chen ge­mein­sam nach dem bes­ten Weg für das Kind.»

Elvira Nicora Menzi
Audiopädagogin